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Arneggers Bernina-Blick

Aktualisiert: 7. Jan.

Blick auf die Berninagruppe, Gemälde von Alois Arnegger
Blick auf die Berninagruppe

Alois Arnegger hält hier die Schweizer Hochgebirgsgruppe um den Piz Bernina in der winterlichen Abendsonne fest. In der Mitte, noch fast im vollen Sonnenlicht stehend, sehen wir den Piz Morteratsch (3751m), dahinter erhebt sich der majestätische Piz Bernina (4049m) mit dem vorgelagerten Biancograt. Am rechten Bildrand fällt der Blick über die Fuorcla da Boval auf den Piz Roseg (3935m) im Hintergrund. Im Vordergrund, jedoch weitgehend im Schatten stehend und somit aus der Hauptszene gerückt, ziehen sich frische Skispuren durch den Neuschnee und verschwinden zwischen schneebehangenen Arven. Die Abbildung des Gebirgsmassivs entspricht hier weitgehend der Natur, wie es Arnegger umzusetzen pflegte. Einzig die Bäume gehören in Wirklichkeit kaum hierhin, zumal sich selbst im Kanton Graubünden auf dieser Höhe keine Bewaldung mehr findet.


Das Oeuvre des schaffenskräftigen österreichischen Malers Alois Arnegger (1879-1967) kann grob in zwei Gruppen eingeteilt werden: Südliche Küstenlandschaften und winterliche Gebirgslandschaften. Den farbintensiven Gemälden von Gestaden an italienischen Seen oder der Amalfiküste stehen die zauberhaften Winterwelten vornehmlich in den österreichischen oder Südtiroler Alpen gegnüber. Oft setzt er sie ins Abendlicht. Hochgebirgsansichten aus der Schweiz wie die vorliegende jedoch finden sich weniger in Arneggers Werk, weshalb dieses Gemälde als Seltenheit ist in seinem Schaffen angesehen werden kann. Er hat davon jedoch mehr als eine Version ausgeführt.


Arnegger gelingt es hier einmal mehr meisterhaft, den Zauber des Gebirges im Strahle der untergehenden Sonne hervorzuheben. Er unterstreicht die Anmut der Berge, deren Unberührbarkeit und Schönheit – im tiefsten Winterkleid. Durch die völlige Abwesenheit von Menschen – nur deren Spuren im Schnee erinnern an sie – strahlen Arneggers Gebirgslandschaften stets eine kontemplative Ruhe aus, weshalb sie am Kunstmarkt sehr begehrt sind.


Alois Arnegger wurde 1879 in Wien geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste bei August Eisenmenger und Robert Russ, dem Sohn von Franz Russ. Der Alpenmalerei widmete sich Arnegger in den früheren Jahren seiner Karriere. Erst nachdem er in den 1920er-Jahren Studienreisen nach Italien unternommen hatte, verlegte er seinen Schwerpunkt allmählich auf die Darstellung südlicher Küstenlandschaften. Alois Arnegger starb 1963 in seiner Heimatstadt Wien.

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