Allein die repräsentative Rahmung weist auf eine illustre Persönlichkeit hin, die da stolz und ihrer Verdienste bewusst nach links aus dem Bild herausblickt. Das grosse Gemälde von Ludwig Graf zeigt Achilles Thommen. Der Schweizer war als Fachmann massgeblich an zukunftsweisenden Eisenbahnbauprojekten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beteiligt. Ab 1857 bis zu seinem Tod lebte und wirkte der gebürtige Basler vor allem in Österreich-Ungarn. Mehr zu Thommen ist hier nachzulesen.
 
Das Gemälde dürfte um ca. 1890 entstanden sein, als der Porträtierte auf seine 60 zuging. Geschaffen hat es der Wiener Maler Ludwig Graf (1838-1894). Graf studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste bei Christian von Ruben. Nachdem sich Graf zunächst auf die Historienmalerei fokussierte, wechselte er allmählich zur Genremalerei. Ab 1873 jedoch betätigte sich Ludwig Graf fast nur noch als Porträtmaler.
 
Das eindrucksvolle Ölgemälde ist entweder in lasierender Weise direkt auf die Leinwand gemalt oder auf Papier, welches schliesslich auf Leinwand kaschiert worden ist. Tendenziell ersteres. Es ist links in Rot signiert. Die Malschicht ist im ovalen Sichtbereich intakt und geschlossen, in den nicht sichtbaren äusseren (vom Rahmen verdeckten) Randbereichen sind vereinzelte kleinere Farbausbrüche auszumachen. Die Oberfläche ist stellenweise leicht fleckig, was auf den Fotos deutlicher zu sehen ist als in Natura.
 
Der schwere, überaus imposante Rahmen ist angesichts des Alters in einem guten bis sehr guten Zustand, hat an weniger auffallenden Stellen einige kleinere Bestossungen und am Oval vier Risse, welche die Stabilität jedoch auf keine Weise beeinflussen. Eine Messingplakette am unteren Rand nennt den Abgebildeten als "Präsident" (eine Niete der Plakette fehlt).
 
Lichtmasse: 66x55,5cm
Total: 101x91,5cm