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Diese Ansicht aus dem Berner Oberland gehört zu den populärsten Motiven des bedeutenden Schweizer Landschaftsmalers Alexandre Calame. Häufig schlicht mit "Torrent de montagne" (Gebirgsbach) bezeichnet, gesellt sich in weiteren Versionen eine bedrohliche Gewitterstimmung dazu, was zum Titel "Torrent de montagne par orage" führt. Wohl fest steht, dass Calame hier die wilde Aare am Grimselpass abbildet, vermutlich unterhalb oder bei Handeck. Das Tal wird allerdings weit breiter abgebildet, als es in Wirklichkeit ist an dieser Stelle.

 

Der Maler hat dieses Motiv über viele Jahre hinweg in unterschiedlichen Grössen gemalt, fast immer genau denselben Ausschnitt. Mit der Zeit ist die Ausarbeitung detailhafter geworden, bald hat sich eine Personenstaffage in der Bildmitte dazugesellt.

 

Die vorliegende Version von "Torrent de montagne" ist mit 1842 datiert, gehört also zu den frühen Ausführungen Calames. Allein über die noch eher rudimentäre Ausarbeitung der Details (Wasser, Bäume, Hintergrund) ist es als frühe Variante zu erkennen. Dennoch ist die typische Handschrift Calames eindeutig auszumachen. Das Gemälde ist unten rechts signiert und datiert. Das Wilde an der Natur und die zusätzliche Dramatik durch eine bedrohliche Witterungslage haben Alexandre Calame stets fasziniert.

 

Der 1810 in Vevey am Genfersee geborene Alexandre Calame steuerte zunächst eine Laufbahn im Finanzwesen an. Nebenbei entdeckte er seine Vorliebe fürs Zeichnen. Im Alter von 19 Jahren nahm Calame Kunstunterricht bei François Diday. Schnell folgte Calames entscheid, von der Bank zur praktizierten Kunst zu wechseln. Erste Erfolge stellten sich ein, sowohl im Inland wie auch jenseits der Grenzen fanden Calames wildromantischen Landschaftssujets grosse Anerkennnung. Studienreisen führten ihn unter anderem nach Frankreich, Deutschland und Italien. Alexandre Calame starb 1864 in Menton an der Côte d’Azur. Der Schweizer gehört zu den Künstlern des 19. Jahrhunderts, die auch heute noch eine fast unverminderte Wertschätzung erfahren.

 

Das hier angebotene Gemälde misst 40x32cm im Bildausschnitt. Die geschlossene Malschicht lässt keine Farbausbrüche erkennen und weist normale altersbedingte Craquelée und punktuell Farberhöhungen auf. Aufgezogen ist die Leinwand auf dem originalen, kreuzförmig verstärkten Keilrahmen. Darauf sind alte Beschriftungen und ein Etikett aus der Entstehungszeit vorhanden.

 

Der wohl später entstandene, etwas lieblos in Braun getünchte Rahmen weist vereinzelt Schrammen und Abplatzungen auf. Die goldbemalte Innenleiste hat stellenweise Spaltungen, die jedoch nur aus der Nähe erkennbar sind. Das kleine Zierelement am rechten Rand fehlt.

 

Masse Rahmen: 57x49cm

Alexandre Calame – Torrent de montagne (die Aare im Haslital)

CHF 0.00Preis
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