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Dieses kleine quadratische Blatt mit einem feinen Porträt – wohl Feder und Bleistift – stammt aus der Hand des deutschen Zeichners Georg Friedrich Schmoll († 1785). Seine genauen Lebensdaten sind nicht bekannt. Es ist verzeichnet, dass er aus Ludwigsburg stammte und 1785 in Urdorf bei Zürich verstarb. Im Auftrag des Schweizer Philosophen und Schriftstellers Johann Caspar Lavater (1741-1801), dessen Schwester Schmoll später ehelichte, kam der Zeichner nach Zürich, um für Lavaters "Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnisze und Menschenliebe" Bildnisse anzufertigen. Diese Abbildungen sollten unterschiedliche Charaktere anhand von Mimik und Körperhaltungen beschreiben. Es war Lavaters wichtigstes Werk, zu welchem weitere namhafte Zeichner und Maler jener Zeit ihre Beiträge lieferten,

 

Aus dieser bedeutenden Reihe stammt auch das vorliegende Blatt von Schmoll. Es ist rückseitig signiert und datiert mit 1766. Einer schwer entzifferbaren Bleistiftnotiz sind folgende Fragmente zu entnehmen: "Schmoll G.F. Zeichner und ... Maler, fertigte meisterlich ... einige ... für Lavaters Physiognomik..." Wer namentlich auf dem Porträt zu sehen ist, bleibt unbekannt. Es zeugt aber eindrücklich vom beachtlichen Können des zum Entstehungszeitpunkt wohl noch jungen Schmoll. Später begleitete er Lavater auf einer Deutschlandreise, wo er weitere Porträts für den Zürcher anfertigte. Da entstand auch sein Hauptwerk: eine Porträtserie von Johann Wolfgang von Goethe. Schmolls Zeichnungen wurden von den bedeutendsten Kupferstechern herangezogen.

 

Das über 250 Jahre alte Blatt ist in einem sehr guten Zustand. Rückseitig stockfleckig, was die Schrift so schwer entzifferbar macht. Es ist montiert auf einem neueren Trägerblatt in einem Passepartout.

 

Masse Zeichnung: 8.5x9cm

Masse Passepartout: 48x40cm

Georg Friedrich Schmoll – Porträt ("Physiognomische Fragmente")

CHF 360.00Preis
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