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Die hervorragende lavierte Tuschzeichnung von 1877 zeigt einen jungen Mann mit Federhut, über seine linke Schulter blickend. Es handelt sich um die Kopie eines Gemäldes. Um welches, ist nicht ganz klar. Jedenfalls taucht das Motiv 1870 im Werk des belgischen Malers Joseph Bellemans (1816-1888) auf. Der Historien- und Genremaler hat an der Kunstakademie von Antwerpen unter anderem bei Nik de Keyser studiert. Möglicherweise jedoch hat auch er dieses Motiv von einem Altmeister kopiert.

 

Urheberin der vorliegenden meisterhaften Zeichnung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Wiener Malerin Maria Schöffmann (1859-1941) – sie hat das Porträt mit "Marie" signiert und mit 22. August 1877 datiert. Schöffmanns künstlerisches Werk konzentrierte sich zeitlebens hauptsächlich auf das professionelle Kopieren Alter Meister.

 

Maria Schöffmann war die Tochter des Wiener Historienmalers Wilhelm Schöffmann (1815-1888). Ihr Vater erteilte ihr den ersten Malunterricht. Ab 1880 arbeitete die Künstlerin als Kopistin in der Wiener Gemäldegalerie und erhielt namhafte Aufträge von hoher Stelle, unter anderem vom Fürsten von Liechtenstein und von Mitgliedern des Kaiserhauses. Für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg fertigte sie eine Kopie von Dürers Allerheiligenbild an, welches in den Originalrahmen eingefügt worden ist. Neben ihrer Haupttätigkeit des Kopierens schuf Maria Schöffmann auch eigene Werke, insbesondere religiöse Darstellungen für Kirchengebäude.

 

Das 53,5x37cm grosse Blatt ist in einem guten Zustand und weist normale Altersspuren auf. Die Oberfläche ist stellenweise leicht wellig.

Maria Schöffmann – Junger Mann mit Federhut

CHF 160.00Preis
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