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(VERKAUFT)

 

Dieses Brustbild eine jungen Mannes mit üppiger Haarpracht wird im Original als "Knabe mit Pfeil" betitelt. Es hängt im Kunsthistorischen Museum in Wien und ist das Werk des italienischen Meisters Giorgio da Castelfranco, genannt Giorgione (1478-1510), entstanden um ca. 1505. Der Einfluss von Leonardo da Vinci, Michelangelo und punktuell auch Raffael ist in den Werken des Renaissance-Malers deutlich ablesbar. Biografisches über Giorgione ist nur sehr weniges bekannt. Er war hauptsächlich in Venedig tätig.

 

In Wien wird spekuliert, ob es sich um eine Darstellung des heiligen Sebastian handelt oder einfach – gemäss Titel – um das Bildnis eines jungen Mannes mit einem Pfeil. Der Dargestellte wird als "Ikone jünglinghafter Schönheit" beschrieben.

 

Das vorliegende Gemälde von 1899 – Öl auf Holz – ist eine hochqualitätvolle Kopie des Giorgione-Gemäldes aus der Hand der Wiener Malerin Maria Schöffmann (1859-1941). Die Künstlerin hat sich vor allem mit dem professionellen Kopieren alter Meister einen Namen gemacht. Sie hat ihre Gemälde stets korrekt mit den Worten "Copie nach..." versehen, um es klar zu deklarieren. So auch das vorliegende, allerdings ist die Bezeichnung hier verwirrlich: Oben links ist zu lesen "Copie nach Correggio von Maria Schöffmann Wien 1899". Die Malerin nimmt Bezug auf den Giorgione-Zeitgenossen Antonio da Correggio (1489-1534). Es ist womöglich damit zu erklären, dass das Gemälde einst Correggio zugeschrieben worden war, man zwischenzeitlich jedoch zum Schluss gekommen ist, dass es ein Giorgione-Werk ist.

 

Maria Schöffmann war die Tochter des Wiener Historienmalers Wilhelm Schöffmann (1815-1888). Ihr Vater erteilte ihr den ersten Malunterricht. Talent für das Kopieren alter Meister zeigte Maria schon in frühen Jugendjahren. Ab 1880 arbeitete die Künstlerin als Kopistin in der Wiener Gemäldegalerie und erhielt namhafte Aufträge von hoher Stelle, unter anderem vom Fürsten von Liechtenstein und von Mitgliedern des Kaiserhauses. Für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg fertigte sie eine Kopie von Dürers Allerheiligenbild an, welches in den Originalrahmen eingefügt worden ist. Neben ihrer Haupttätigkeit des Kopierens schuf Maria Schöffmann auch eigene Werke, insbesondere religiöse Darstellungen für Kirchengebäude.

 

Das in Qualität und Ausdruck dem Original sehr nahe kommende Schöffmann-Gemälde hat dieselbe leicht diffuse Aura (Sfumato), welche charakteristisch ist für die grossen Meister der italienischen Renaissance. Das Werk ist in einem sehr schönen Zustand, im Kopfhaarbereich ist ein vernachlässigbarer punktgrosser Farbabplatzer auszumachen. Es ist gerahmt in einer wertigen Goldleiste im Stil des 19. Jahrhunderts.

 

Lichtmasse: 47x40cm

Total: 61x54cm

Maria Schöffmann – Knabe mit Pfeil, nach Giorgione

CHF 0.00Preis
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