Köppchen respektive Teetasse der Zürcher Porzellanmanufaktur Kilchberg-Schooren. Polychrom bemalt mit baumbestandener Seelandschaft, Steingebäuden, einer Brücke und Figurenstaffagen. Rand goldstaffiert mit umlaufender Girlande. Blaue Porzellanmarke "Z" an der Unterseite. Herstellungszeitraum 2. Hälfte 18. Jahrhundert.
Die Porzellanmanufaktur Kilchberg-Schooren hat eine kurze, jedoch umso spannendere Geschichte: Anno 1763 gründete eine Gruppe Zürcher Bürger unter der Leitung von Johann Conrad Heidegger am See in Kilchberg eine Porzellanmanufaktur. Es war ein riskantes Projekt ohne einen fürstlichen Hof im Hintergrund, wie das etwa in Deutschland üblich war. Inspiriert von der Aufklärung, verfolgte das Unternehmen neben kulturellen auch wirtschaftliche und soziale Ziele: Zürcher Kapital sollte im Land bleiben, gleichzeitig wollte man Arbeitsplätze bieten und künstlerische Ausbildung fördern.
Die Manufaktur entwickelte sich rasch – unter der Ägide von Adam Spengler und mit künstlerischer Unterstützung von Salomon Gessner – und produzierte Fayence, später auch Porzellan. Trotz sehr hoher Qualität blieb der finanzielle Erfolg jedoch aus. Absatzprobleme, hohe Rohstoffkosten und stilistische Rückständigkeit führten 1790 zur Schliessung des Unternehmens. Die Manufaktur bildete jedoch viele bedeutende Künstler aus und trug zur Kunstentwicklung in Zürich bei. Heute ist gut erhaltenes Porzellan aus der einstigen Fabrik an den Gestades den Zürichsees ein begehrtes Sammelgebiet.
Das vorliegende Köppchen weist normale Gebrauchs- und Altersspuren auf, wie etwa Abrieb der Randstaffage und Abnutzungsspuren am Standring. Innenseite mit einer brandbedingten, punktuellen Unregelmässigkeit in der Glasur.
Durchmesser: 7,8cm
Höhe: 4,4cm
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CHF 140.00Preis
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