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Dieses ausgesprochen hübsche, signierte Ölgemälde auf Holz ist eine wahre Rarität, zumal es von diesem Schweizer Künstler kaum bekannte Werke auf dem Markt gibt, er aber sichtlich sehr begabt war. Johann Israel Darms (1808-1887) bildet hier eine junge Frau in Nidwaldner Sonntagstracht ab. Sie sitzt auf einer Stabelle in einer überdeckten Laube mit üppigen Weinranken und scheint eben eine kleine Lesepause einzulegen. Hinter ihr steht ihr Stickzeug. Beim Berg im Hintergrund könnte es sich um das Titlismassiv handeln.

 

Johann Israel Darms entstammte einer Bündner Familie, welche vermutlich – wie viele andere Familien aus der Südostschweiz – nach Triest ausgewandert war. Dort wurde der Maler geboren, heimatberechtigt aber war er in Flond/Obersaxen. Gemäss den spärlichen verfügbaren Quellen kehrte die Familie Darms um 1810 in ihre bündner Heimat zurück, wo sie 17 Jahre lang verblieb. 1827 siedelten die Darms erneut in die habsburgische Hafenstadt um, wo Johanns Bruder ein Kaffeehaus betrieb. Offenbar war Darms ein akademisch gebildeter Maler: Er soll in Venedig, Rom und Wien studiert haben. Nach dem Tod seines Bruders übernahm Johann das Caffé und übte nebenbei seine Kunst aus. Um 1850 kehrte Johann Israel Darms in die Schweiz zurück, liess sich in Chur nieder und war hier als Maler und Fotograf tätig.

 

Das feine Stück biedermeierlicher Schweizer Malerei ist in einem guten bis sehr guten Erhaltungsgszustand. Abgesehen von kleinen Abplatzungen ganz in den Rand- und Eckbereichen – verursacht durch eine einstige Rahmung – weist die Malschicht keine Beschädigungen auf. Eine feine, kaum sichtbare Craquelierung ist vorhanden. Der Firnis ist wohl älteren Datums, scheint jedoch noch sehr frisch und hemmt die Farbigkeit des Gemäldes nicht. Es ist unten rechts signiert mit "Darms".

 

Die ungerahmte Holzplatte misst 39x32cm.

Johann Israel Darms – Nidwaldner Trachtenmädchen

CHF 780.00Preis
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