Dieses hervorragende, grosse Aquarell kommt von Johann Caspar Koller (1808-1887), Onkel des bekannten Malers Rudolf Koller. Er bildet hier eine weitgehend naturgetreue Ansicht der Landschaft bei den heutigen Zürcher Stadtteilen Seebach und Affoltern ab. Dieser mittlerweile weitgehend zugebaute Landstrich erscheint hier um 1866 noch unberührt. Lediglich das alte Dorf Seebach liegt malerisch in der fruchtbaren Landschaft. Im Mittelgrund rechts ragt der Üetliberg aus der Szene, dahinter fällt der Blick auf die verschneite Hochalpenkette.
Koller hat das mit 1866 datierte Aquarell unten rechts signiert und mit "natur gezeichnet" ergänzt. Wo Koller gemalt respektive seine Skizze gemacht hat, ist denn auch ziemlich genau nachvollziehbar anhand der Hofgruppe Köschenrüti im Vordergrund, von welcher ein Teil der Gebäude – darunter die grosse Stallscheune und das Wohnhaus – noch immer existieren.
Kollers Standort lag exakt an der Kreuzung Köschenrütiweg/Zürichweg und Rümlangstrasse/Seebachweg, knapp 300 Meter unterhalt der heutigen Nordringautobahn, wo das Gelände kurz jäh abfällt zur besagten Hofgruppe hin. Offenbar ist hier einst Wein angebaut worden.
Das qualitätvolle Aquarell ist ein seltener, wertvoller Zeitzeuge davon, wie sich die Landschaft einst da präsentiert hat, wo heute die dicht verbauten nördlichen Zürcher Vorstädte sich ausbreiten.
Über Johann Caspar Koller ist biografisch nur sehr wenig bekannt. Er fertigte neben eigenen Malereien unter anderem Kopien nach Ludwig Hess an. Das vorliegende Aquarell zeigt allerdings auf, wie gut Koller sein Handwerk beherrscht hat.
Das Blatt ist physisch in einem einwandfreien Zustand. Im Bereich des Himmels sind altersbedingte Stockflecken vorhanden, welche auf den Fotos jedoch stärker hervortreten als in Natura. Gerahmt ist das Aquarell in einer kostbaren vergoldeten Leiste hinter Glas. Verso eine von älterer Hand angefertigte Skizze über das Gezeigte.
Lichtmasse: 35x54cm
Total: 51x70cm
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CHF 2'300.00Preis
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