Im Wallfahrtsort Einsiedeln im Kanton Schwyz steht mit der bekannten Klosteranlage einer der spektakulärsten barocken Gebäudekomplexe nördlich der Alpen.
Das Gemälde zeigt von erhöhter Lage aus gesehen sehr detailgetreu die Gesamtansicht der Benediktinerabtei mit seiner mächtigen Stiftskirche im Zentrum und dem barocken Klosterplatz davor mitsamt Marienbrunnen. Im Hintergrund erheben sich die sanften Hügelzüge jenseits des heutigen Sihlsees. Die Farbgebung ist tendenziell erdig und in ihrer Intensität zurückhaltend. Es ist ein herausragendes Kabinettstück in Öl auf Holz aus der Hand des Schweizer Malers Jean Stauffer – es ist unten recht schwer leserlich signiert.
Diese Signatur wird im internationalen Kunsthandel gemeinhin als Pseudonym des bekannten österreichischen Landschaftsmalers Hubert Sattler (1817-1904) angegeben. Doch dürfte dies eine hartnäckig sich haltende Falschannahme sein, denn vielmehr handelt es sich bei dem Signierenden um den genannten, nachweisbaren Jean Stauffer, einer der schaffensreichen Thuner Vedutenmaler des späteren 19. Jahrhunderts um Ferdinand Sommer. 1866 geboren, war Stauffer wohl ein Schüler von Gottfried Stähly-Rychen. Auch dieser wird immer wieder als ein Alias von Hubert Sattler angepriesen.
Der Künstler schafft mit einer verhältnismässig einfachen, aber sehr feinen Technik auf kleiner Fläche eine panoramahaft wirkende Ansicht, die aus unterschiedlichen Distanzen betrachtet nahezu fotografisch wirkt.
Das Ölgemälde ist in einem neuzeitlichen, aber stimmigen Holzrahmen gefasst. Rückseitig ist das Bild von alter Hand mit Bleistift bezeichnet und nochmal sigiert, weitere unleserliche alte Notizen sind angebracht.
Der Allgemeinzustand ist hervorragend. Die Farboberfläche ist unbeschädigt und ohne altersbedingtes Craquelée. Ganz aussen an der unteren linken Ecke weist die Holzplatte einen minimalen Spalt auf, was jedoch nicht als entstandene Beschädigung zu deklarieren ist, sondern der Beschaffenheit des Holzes zugeschrieben werden kann.
Lichtmasse: 31,2x12,5cm
Gesamt: 37x18cm