Ferenc József Gyulay, Graf von Maros-Németh und Nádaska (1798-1868)
 
Aquarellierte Lithografie von Josef Kriehuber um 1850. Kriehuber war der bedeutendste Porträtist des österreichischen Biedermeier und ein Pionier des Lithografierens. Seine Auftraggeber stammten vor allem aus hochadeligen Kreisen und aus dem Kaiserhaus. 1860 hat Kriehuber als erster Künstler überhaupt den Franz-Josef-Orden erhalten. Der Grossteil von Josef Kriehubers lithografischem Nachlass ist heute im Besitz der Wiener Albertina und der Österreichischen Nationalbibliothek.
 
Die Abbildung zeigt den adeligen Militär Gyulay als Feldzeugmeister in hochdekorierter Uniform. Er trat 1816 der k.u.k. Armee bei, durchlief die Grade, bis er 1846 Feldmarschallleutnant wurde. Während der italienischen Revolutionskriege legte er grosses Geschick zutage, dank dessen österreichische Marineeinheiten gesichert werden konnten, beispielsweise gegen die sardische Flotte. Gyulay erhielt für diese Verdienste das Kommandeurkreuz des Stephans-Ordens und später das Grosskreuz des Leopold-Ordens. 1850 wurde er in Mailand zum Feldzeugmeister ernannt und war diplomatisch tätig in Mailand und St. Petersburg. Beim sardischen Krieg 1859 konnte Gyulay nicht mehr mit strategischen Zügen brillieren.
 
Die aufwendig handkolorierte Lithografie ist in der Lithographischen Anstalt Johann Höfelich gedruckt worden und beim bekannten Wiener Verlag von Leopold Theodor Neumann erschienen. Die Lithografie ist im Druck mit der Signatur Josef Kriehubers sowie derjenigen des Abgebildeten versehen. Mittig unten im Papier der Prägestempel des Verlages L.T. Neumann.
 
Der Zustand des hinter Glas gerahmten Blattes ist physisch gut. Altersbedingte Stockflecken sind in den unbedruckten Bereichen auszumachen.
 
Lichtmasse: 51x38cm
Masse Total: 55x43cm