Eine meisterliche Aquarellzeichnung, die laut Beschriftung einen Pratercorso-Blumenwagen zeigt. Der fahrende, bemannte Zweispänner ohne Fahrgäste ist mit Blumenbouquets geschmückt.
Die Tradition des Wiener Blumenkorso hat ihre Ursprünge in den 1880er-Jahren als Teil der von Pauline Fürstin von Metternich organisierten Frühlingsfeste. Ähnlich wie bei Faschingsumzügen nahmen unterschiedliche Gruppen am Corso teil mit ganz individuell blumengeschmückten Wagen. Der Corso war jeweils ein ästhetisches Spektakel für das Auge und fand auf der Praterstrasse, der einstigen Prachtmeile jenseits des Donaukanals, und/oder auf der Prater-Hauptallee statt.
Der Zweispänner auf dem Aquarell scheint auf dem Weg zum Corso zu sein. Im Hintergrund ist ein Gebäude erkennbar, welches sich nicht genauer definieren lässt. Die Pferde, Kutscher und Fahrzeug sind in hervorragender Qualität ausgeführt. Die Darstellung ist unten neben der Beschreibung mit 1900 datiert.
Die ligierte Signatur unten rechts wird gemäss einer späteren Notiz verso Franz Lindtner (1833-1906) zugeschrieben. Über Lidntner ist biografisch nur sehr wenig bekannt, ausser dass er akademisch ausgebildeter Maler war und zuletzt in Enns gelebt hat, wo er am 18. Februar 1906 im 74. Lebensjahr verstorben ist. Stilistisch und motivisch lehnt sich Lindtners Darstellung den Wiener Malern Hans Gottfried Wilda (1862-1911) oder Anton Zampis (1820-1884) an.
Das 39,5x27cm grosse Aquarell auf dickem, stabilem Papier ist farblich sehr schön erhalten. Das Papier ist altersbedingt leicht gebräunt, in den Randbereichen minim fleckig und stellenweise etwas wellig. Der Allgemeinzustand kann als gut bis sehr gut bezeichnet werden.
Provenienz:
– Österreichische Privatsammlung
– Auktionshaus Dorotheum, Wien
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CHF 210.00Preis
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