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Die hervorragende lavierte Tuschzeichnung von 1877 zeigt den italienischen Renaissance-Maler Tizian (1488/90-1576) mit Mütze und Pelzstola vermutlich nach einem spiegelverkehrten Kupferstich von 1587, welcher wiederum auf das Selbstporträt des Künstlers von 1562 zurückgeht. Dieses befindet sich in den Uffizien in Florenz.

 

Urheberin dieser grossen meisterhaften Zeichnung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Wiener Malerin Maria Schöffmann (1859-1941) – sie hat das Porträt mit "Marie" signiert und mit 4. Juli 1877 datiert. Schöffmanns künstlerisches Werk konzentrierte sich zeitlebens hauptsächlich auf das professionelle Kopieren Alter Meister.

 

Maria Schöffmann war die Tochter des Wiener Historienmalers Wilhelm Schöffmann (1815-1888). Ihr Vater erteilte ihr den ersten Malunterricht. Ab 1880 arbeitete die Künstlerin als Kopistin in der Wiener Gemäldegalerie und erhielt namhafte Aufträge von hoher Stelle, unter anderem vom Fürsten von Liechtenstein und von Mitgliedern des Kaiserhauses. Für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg fertigte sie eine Kopie von Dürers Allerheiligenbild an, welches in den Originalrahmen eingefügt worden ist. Neben ihrer Haupttätigkeit des Kopierens schuf Maria Schöffmann auch eigene Werke, insbesondere religiöse Darstellungen für Kirchengebäude.

 

Das 54x37cm grosse Blatt weist normale Altersspuren auf, ist stellenweise leicht wellig mit kleineren Stockflecken und hat an den Rändern leichte Bestossungen mit vereinzelten Risschen (siehe Bilder). Diese tangieren den Bereich der Zeichnung jedoch nicht, sondern können mit einem Passepartout gänzlich verdeckt werden.

Maria Schöffmann – Tiziano Vecellio

CHF 180.00Preis
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